Mein Vorhaben war ursprünglich in Wohnungen verstorbener Menschen zu fotografieren. Mit Corona leider aussichtslos, ich bekam fast nur Absagen. Da es sich bei der Fotoidee immer um Interieurs der Bewohner handelt, beschloss ich mit lebenden, älteren Menschen zu arbeiten. Ich besuchte diese Menschen in ihren Wohnungen und stellte fest, das die Bildidee auch funktioniert. Der Ablauf war natürlich anders. In der Regel gab es Kaffee und Kuchen und ein Gespräch über mehrere Stunden. Die Bewohner erzählten sehr viel aus ihrem Leben, von ihren Dingen die sie um sich haben, was sie erlebt haben. Dabei stellte ich fest, das die vorhandenen Dinge / Interiurs in Verbindung mit den Geschichten stehen. Nichts ist zufällig an Ort und Stelle. Alles hat eine Geschichte. Die Wohnungen sind wie ein Lebensfaden, der natürlich irgendwann endet, geräumt wird und verteilt und vernichtet wird. Durch die Gespräche haben wir gemeinsam die Orte in den Wohnungen ausgesucht und besprochen. Die Bewohner waren sehr offen und es gab nach den langen Gesprächen keine Tabuzonen in den Wohnungen. Die Menschen waren alle sehr interressiert. Zum Teil waren die Lebenspartner verstorben. Trotzdem hatten diese Verstorbenen ihren Platz in der Wohnung und zum Teil wurden diese Orte auch aufgelöst, Abschied genommen. Wieder AUFLÖSUNG und NEUBEGINN.
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